Chronik

Nachdem die Gemeinde Hainsacker bereits im Jahre 1866 eine „Lösch­maschine“ sowie Feuerleitern und Schlauchmaterial angeschafft hatte, taten sich 1872 beherzte Männer zusammen und gründeten die Freiwillige Feuer­wehr.

Schon 1875 konnte eine neue Fahne gekauft und geweiht werden.

Mit Vertrag vom 9. Juni 1874 wurde von der Gemeinde eine neue, größere Saug- und Druckspritze gekauft. An Stelle des bisherigen Holzgebäudes wurde ein gemauertes Feuerwehrhaus errichtet, das 1888 seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Eine Schubleiter mit 11 Meter Höhe wurde zur Vervollständigung der Ausrüstung angeschafft und war noch länger als 100 Jahre funktionstüchtig.

Inzwischen war von der Gemeinde eine neue, moderne Feuerspritze gekauft worden. Diese traf am 16. Oktober 1899 ein und wurde mit Musik in die Ortschaft begleitet. Nun war die Ausrüstung auf dem neuesten Stand. Ein Brandbericht vom 26. Oktober 1902 hebt die Schlagkraft der Freiwilligen Feuerwehr Hainsacker hervor, die mit ihrer „neuen, ausgezeichneten Spritze“ am Brandplatz in Oppersdorf erschien.

Doch auch die Geselligkeit wurde damals großgeschrieben. Die Chronik berichtet von gut besuchten Christbaumfeiern und Feuerwehrbällen. Bei letzterem kostete der Eintritt damals 24 Kreuzer und 69 Pfennig.

Der erste Weltkrieg dezimierte die Wehr ziemlich stark. Doch dem rührigen Kommandanten Josef Hegerl, der 31 Jahre dieses Amt innehatte, gelang es, die Wehr gut über die Kriegs- und Nachkriegszeit zu bringen.

Am 1. März 1914 wurde das 40jährige und am 1. März 1925 das 50jährige Gründungsfest gefeiert. Doch kaum hatte sich die Wehr erholt, erlitt sie durch den zweiten Weltkrieg einen erneuten Rückschlag. Viele Kameraden starben an der Front oder in der Gefangenschaft.

1948 begann mit dem Vorstand Johann Habenschaden und dem Kommandanten Xaver Berzl ein neuer Aufbau.

Die Gemeinde kaufte 1954 die erste Motorspritze, eine TS 8/8 Metz. Gleichzeitig wurde ein Tragkraftspritzenanhänger (Fa. Zelzner) angeschafft, in dem die neue Spritze und das Schlauchmaterial untergebracht werden konnten. Damit war eine stärkere Beweglichkeit gewährleistet.

Die Löschwasserversorgung erfolgte seit dem Bau der zentralen Wasser­leitung durch Hydranten. Zusätzlich war noch ein Löschteich vorhanden, der durch Quellen gespeist wurde.

Der Ausbau der Ortsstraße in Hainsacker erforderte seine Beseitigung. Dank dem Entgegenkommen des Ortspfarrers Alois Diller konnte 1960 im Pfarrgarten ein neuer Löschteich errichtet werden.

Da die Gemeinde durch rege Bautätigkeit immer mehr wuchs, reichte die bisherige Ausrüstung nicht mehr aus. Die Weitläufigkeit der Gemeinde (17 Ortsteile) erforderte eine größere Beweglichkeit. Der junge, tatkräftige Kommandant Karl Birkenseer (ab 1964 im Amt) drängte daher auf die Anschaffung eines Feuerwehrautos. Der Gemeinderat von Hainsacker verschloss sich diesem Wunsch nicht. Doch vorher mußte ein größeres, moderneres Gerätehaus gebaut werden. Wieder war es Herr Pfarrer Diller, der den geeigneten Platz zur Verfügung stellte. Der alte Pfarrstadel wurde beseitigt und an dessen Stelle ein großes Feuerwehrgerätehaus mit Garagen für die Kirchenverwaltung errichtet.

Der Bau erfolgte in vorbildlicher Gemeinschaftsarbeit. Von Feuerwehrmit­gliedern und anderen Gemeindebürgern wurden 1250 Arbeitsstunden unentgeltlich geleistet.

Außerdem wurden Materialien im Werte von 2700 DM gespendet. Die gesamte Eigenleistung belief sich damals auf ca. 10000 DM.

Die Gemeinde hatte inzwischen ein Feuerwehrauto TSF Ford und eine neue Motorspritze TS 8/8 Magirus bestellt. Der 13. Oktober 1968 war dann ein großer Tag für die Feuerwehr und die ganze Gemeinde Hainsacker. Gerätehaus, Feuerwehrauto und Motorspritze wurden eingeweiht. Herr Pfarrer Diller nahm die kirchliche Weihe vor. Die Ehrengäste, darunter Landrat Leonhard Deininger und Kreisbrandinspektor Zelzner lobten die gute Ausrüstung der Wehr, für welche die Gemeinde 50 000 DM aufge­wendet hat.

Das 80jährige Gründungsfest wurde am 27. Juni 1954 gefeiert. Das 90jährige Gründungsfest mit der Weihe der neu angeschafften Fahne am 25./26. Juni 1966 sowie das am 30. Juni bis 2. Juli 1972 durchgeführte 100jährige Gründungsfest waren gesellschaftliche Höhepunkte der gesamten Wehr.

Auch die Ausbildung wurde zu keiner Zeit vernachlässigt. Inzwischen wur­den zahlreiche Löschgruppen aus- und weitergebildet.

Im Jahre 1978 erfolgte der Zusammenschluß der bisher selbständigen Gemeinden Hainsacker, Kareth und Lappersdorf zur Großgemeinde Lappersdorf. Für die Feuerwehr war dies kein Nachteil. So konnte beim Umbau des alten Schulhauses in Hainsacker in der Pfarrstraße (1986) ein Schulungsraum geschaffen werden, der die Fortbildung sehr erleichterte. 1986 wurde außerdem die technische Ausrüstung durch die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges (TLF 8/18) erheblich verbessert­

Kommandant Karl Birkenseer konnte, als er 1989 aus Altersgründen das Kommando abgeben mußte, seinem Nachfolger Rudolf Woyke eine gut aus­gerüstete und gut ausgebildete Wehr übergeben.

Die neue Mannschaft mit Vorstand Ulrich Blank setzte die Aufbauarbeit kon­tinuierlich fort. Es wurden mehrere Jugendgruppen und eine Damen­löschgruppe gegründet und ausgebildet. Auch auf Tradition wurde Wert gelegt. Die alte Fahne aus dem Jahre 1875 wurde restauriert und am 13. Juli 1991 neu geweiht.

Zur Ergänzung der Ausrüstung schafften sich die Feuerwehrler selbst einen von der Polizei ausrangierten VW-Bus an und bauten ihn zu einem Einsatzleitwagen um.

Außerdem erhielt die FFW Hainsacker das bisher im Dienst der Freiwillige Feuerwehr Oppersdorf stehende Feuerwehrauto LF 8.

Da das Gerätehaus wieder zu klein wurde und auch nicht mehr den Vorschriften entsprach (keine Umkleide- und Duschräume, kein WC und keine eigenen entsprechenden Räume für Damen) baute die Gemeinde Lappersdorf im neuen Gewerbegebiet am Kuffholz ein modernes, allen Ansprüchen gerecht werdendes Feuerwehrgerätehaus, das am 22. September 1996 eingeweiht werden konnte.

Die Wehr hatte bei Ihrem 125jährigen Bestehen im Jahre1997 insgesamt 340 Mitglieder, davon 140 Aktive Feuerwehrkameraden. Vor allem machte auch die Jugend begeistert mit, so daß kein Nachwuchssorgen bestanden.

So konnte von 4. bis 7. Juli 1997 kräftig gefeiert werden.

Bereits Anfang 1998 gehörten der FF Hainsacker auch 15 Frauen an, nachdem die komplette Gruppe der Festdamen der FF Hainsacker beigetreten war und noch im Jahre 1997 die Leistungsprüfung abgelegt hatte. Aus den damaligen Berichten des Kommandanten ist zu entnehmen, dass in letzter Zeit die technischen Hilfeleistungen gegenüber den Brandeinsätzen immer mehr zugenommen haben. Dies erforderte auch eine spezielle Ausbildung mit Prüfungsabnahme. Zu erwähnen ist auch die intensive Förderung und Ausbildung des Nachwuchses der FF Hainsacker, worüber der Jugendwart in den jährlichen Mitgliederversammlungen einen eigenen Bericht abgab.

Der Jahreswechsel vom 31.12.1999 auf 1.1.2000, also in das neue Jahrtausend, wurde von allen Verantwortlichen des öffentlichen Lebens teilweise mit Sorge gesehen, da man von den EDV-Systemen evtl. Probleme erwartete, die jedoch nicht eintraten. Vorsorglich war in allen Gerätehäusern des Landkreises ein Bereitschaftsdienst anwesend, um ggf. mit Notstromaggregaten oder zu sonstigen Hilfeleistungen auszurücken.

Im Jahre 2000 erhielt die FF Hainsacker eine neue Tragkraftspritze TS 8, die beim Sommernachtsfest am 3. Juni 2000 von Pfr. Erhard Schmidt gesegnet wurde.

Um die Ausrüstung der Feuerwehren innerhalb des Gemeindebereiches sinnvoll zu ergänzen, erhielt die FF Hainsacker im Jahre 2000 einen gebrauchten Ölschadensanhänger, dessen Ausrüstung allerdings nicht komplett bzw. nicht einsatzfähig war und deshalb teils in Eigenleistung ergänzt werden musste. Im November 2001 wurde in einer Versammlung der Aktiven Bernhard Lehmann zum 1. Kommandanten gewählt.

Im Jahre 2002 wurde auf Eigeninitiative ein gebrauchter VW Bus als Ersatz für den bisherigen Einsatzleitwagen zum Preis von 13500 € gekauft, wozu der Markt Lappersdorf einen Zuschuss in Höhe von 10000€ gewährt hat. Das Fahrzeug wurde in Eigenleistung umgerüstet und entsprechend lackiert.

Aus dem Bericht des 1. Kommandanten Bernhard Lehmann bei der Mitgliederversammlung am 6. Januar 2003 geht hervor, dass das Jahr 2002 einen Rekord von 82 Einsätzen seit Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Hainsacker brachte. Es waren insgesamt 371 Feuerwehrdienstleistende zusammen 1397 Stunden im Einsatz. Die Einsätze waren erforderlich zu Verkehrsunfällen, Leichenbergung, Unwetterschäden, enormes Hochwasser, 70 technische Hilfeleistungen und zu fünf Brandfällen.

Aus dem gesellschaftlichen Bereich des Vereins ergaben sich jährliche Aktivitäten zu öffentlichen Anlässen wie Volkstrauertag und Fronleichnam sowie zum jährlichen Sommernachtsfest und beim Feuerwehrball, der in letzter Zeit allerdings keinen großen Zuspruch mehr fand.

Aus dem Gerätewesen ist zu berichten, dass der bisherige Ölschadensanhänger den Anforderungen nicht mehr gewachsen war und 2003 durch eine Neuanschaffung ersetzt wurde. Der Ausbau erfolgte wiederum in Eigenleistung. Im Gespräch ist auch die Anschaffung eines neuen, modernen Löschfahrzeuges LF 16 durch den Markt Lappersdorf für die FF Hainsacker.

In den jährlichen Berichten bei der Mitgliederversammlung wurde vom Kassier stets lobend die traditionelle Weihnachtssammlung erwähnt, die beispielsweise im Jahre 2004 einen Erlös von 4579,90 € in die Vereinskasse brachte. Die FF Hainsacker konnte dadurch immer wieder Eigenmittel zur Beschaffung von Ausrüstungsgegenständen aufbringen.

Zur Arbeit der Aktiven ist festzustellen, dass sich hier durch den Bau eines neuen Seniorenzentrums in Hainsacker ein weiterer Verantwortungsbereich ergeben wird.

Zur Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges wurde in der Mitgliederversammlung 2006 von Bürgermeister Erich Dollinger berichtet, der Markt Lappersdorf werde hierzu im Frühjahr 2006 einen entsprechenden Antrag auf einen staatlichen Zuschuss stellen und die weiteren Schritte in Angriff nehmen.

Aktuell hat die FF Hainsacker im Januar 2006 insgesamt 360 Mitglieder, davon 34 Frauen (also fast 10 %). Der Mitgliederstand setzt sich zusammen aus 59 Aktiven, 15 Jugendlichen, 68 passiven und 218 fördernden Mitglieder.

Im Verlauf des Jahres 2006 wurde durch den Marktrat die Beschaffung eines HLF (Hilfeleistungs- und Löschfahrzeug) beschlossen die Ausschreibung und schließlich die Vergabe fanden in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2006 statt.

Nach intensiven Detailplanungen in der ersten Jahreshälfte 2007 konnte das neue Fahrzeug am 16. September 2007 offiziell in Betrieb genommen werden.

Es handelt sich um ein HLF 20/24 Fahrgestell MAN TGM mit GFK Aufbau der Fa. Lentner.